Erziehung

Heilige Birma Kitten

Die Erziehung einer Katze

Wünscht du dir ein Haustier, welches du mit Erziehung und Strenge herumkommandieren und maßregeln kann, dann ist eine Katze sicher nicht der richtige Wegbegleiter für dich. Eine Katze wird sich nie so erziehen lassen wie ein Hund, sie wird immer eigenständig und eigensinnig bleiben. Auch Schreien, Brüllen oder gar Handgreiflichkeiten sind für die Erziehung einer Katze kontraproduktiv. Solche Handlungen bewirken nur das Gegenteil: Nämlich das unerwünschtes Verhalten verstärkt wird!

Erziehung bedeutet Lob! Nicht Tadel!

Als stolzer Besitzer eines kleinen Katzenbabys obliegt es deiner Verantwortung und deinem Einfühlungsvermögen, aus dem verspielten Fellknäuel eine Katze mit gutem Benehmen zu machen. Wenn du nicht willst, dass deine Katze über Tische und Bänke geht und die Gardinen von der Wand reißt, solltest du ihm von klein auf zeigen, dass ein solches Verhalten unerwünscht ist.

Ein nicht unwichtiger Aspekt ist dabei auch die Kinderstube, also der Züchter, aus dem dein Kätzchen kommt. Denn das Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernte, das lernt Hans nimmermehr.“ trifft ganz sicher auf unsere Katzen zu. Deshalb: Schaue dich bei deinem Züchter „um“, wie erzogen sind die erwachsenen Katzen dort, denn sie dienen den Babys als Vorbild! Findest du im Haushalt deines Züchters Wände und Polstermöbel stark zerkratzt vor, dann hat das Kätzchen, welches dort aufwächst, ganz sicher das Kratzen an Wand und Couch von den Großen gelernt bekommen. Dieses Verhalten ihm wieder abzugewöhnen, wird dir mit ziemlicher Sicherheit nicht gänzlich gelingen.

BKH-Kitten

Zeigt deine Katze ein unerwünschtes Verhalten, dann verdeutliche ihr das mit einem nachdrückliches NEIN und nehme es umgehend von dem “Tatort” weg. Habe bitte Geduld und wiederhole es immer und immer wieder. Deinem Kätzchen verdeutlichst du somit, dass sein Verhalten unerwünscht ist. Bitte denke daran, dass eine Katze eine vielfach höhere Wiederholungsrate zum Lernen benötigt als ein Hund. Zeigt dein Kätzchen ein gewünschtes Verhalten, wie das erfolgreiche Benutzen eines Katzenklos oder das Kratzen an einer Kratzsäule statt der Wand, dann lobe es ausgiebig! Denn:

Ein Lob bringt mehr als tausend Tadel!

Grobe Behandlungen verursachen irreparable Schäden an der Katzenseele!

Immer wieder lese und höre ich, dass Wasserspritzen als DAS Mittel in der Katzenerziehung angepriesen wird. Ich halte jedoch nichts davon. Denn bedenke: Wenn du mit Wasserspritzen deiner Katze signalisiert: “ Das, was du da gerade tust, das ist schlecht und ich wünsche es nicht”! – verschaffst du dir mit dem Wasser Respekt. Du erzeugst Angst in der Katze vor dem Wasser. Das Tier wird mit dem Element Wasser nur negative Erlebnisse verbinden. Sollten es dann einmal notwendig sein, dass du deine Katze waschen zu musst, (z. B. weil die Katze Durchfall hat und ihr Po verschmutzt ist), dann wirst du nicht nur mit lautstarkem Protest deiner Katzen beim Reinigen konfrontiert werden. Nein, sie wird dich kratzen und beißen und kann dir damit deutliche und schmerzhafte Verletzungen zufügen. Denn deine Katze verbindet mit Wasser eine Strafe. Und sie wird verstört sein und kann nicht verstehen, dass Strafe durch Wasserspritzen und das Baden zwei paar Schuhe sind.

Auch bitte ich dich, deine Katze nie zu schlagen oder mit den Füßen nach ihr zu treten. Ein einziger Fehltritt in dieser Hinsicht kann das kätzische Vertrauen zu den Menschen für immer zerstören. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass man die Katze bitte nie „ärgern“ sollte. Ein An-den-Schwanz-ziehen oder ein Ziehen an den Ohren „einfach mal so zum Spaß“ ist ein absolutes No-Go und ist kein Spaß, sondern Tierquälerei.

Kleine, umsetzbare Tricks bei der Erziehung einer Katze

  • Mit Zitronen- oder Orangenöl betupfte Stellen wird die Katze meiden, weil sie den Zitrusduft in ihrer Nase als unangenehm empfindet
  • Leere Getränkedosen auf der Küchen-Arbeitsplatte werden beim unerwünschten Hochspringen einen für Katzen ohrenbetäubenden Lärm verursachen (Katzen hören 10 mal besser als wir Menschen!). Sie wird in Zukunft diesen Lärm mit dem Küchenschrank verbinden und ihn meiden. Notfalls wiederholt man dieses “Erschreckungsmanöver”, bis die Katze verstanden hat.
  • Auch kannst du die unerwünschte “Landebahn” der Katze mit Klebeband unbequem machen. Katzen mögen es überhaupt nicht, mit ihren Pfoten irgendwo festzukleben. Auch hier kann es nötig sein, das “Experiment” über einige Tage laufen zu lassen.
  • Unerwünschte Stellen, an dem deine Katze kratzt, kannst du mit Alufolie umwickeln. Die Katze wird diese dann meiden. Belasse die Alufolie so lange an ihrem Platz, bis die Katze den Kratzbaum oder das Kratzbrett zum Krallenschärfen angenommen hat. Halte während dieser Zeit die Folie im Blick, sie darf nicht von deiner Katze gefressen werden.
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Heilige Birma „Wicky von der weißen Fee“

Unerwünschtes Verhalten sind oft Signale

Mitunter höre ich von Problemen bei der Sauberkeit der Katze. Plötzlich wird das Katzenklo missachtet und das Geschäft auf dem Boden oder in der Badewanne erledigt. Meist liegt das Problem an einfachen Dingen, weitaus weniger sind medizinische Ursachen daran schuld. Verwendest du evlt. ungeliebtes Katzenstreu? Oder ist die Form der Toilette einfach nicht artgerecht? Probiere so etwas zuerst aus. Nicht jede Katze akzeptiert Toiletten mit Schwingklappe, nimm diese einfach ab. Auch kann der Standort des Katzenklos ein Problem sein. Versuche immer, dich in die Katze hineinzuversetzen. Oder würdest du eine Toilette benutzen, die direkt an einer “Hauptstraße” liegt und jeder Passant ins “stille” Örtchen hineinschauen kann. Allein schon der Name “stilles Örtchen” sagt richtig aus, dass eine Toilette ein abgelegener, ruhiger Ort sein soll. Stelle Toiletten als immer in einer Ecke auf, wo die Katze bei ihrer Notdurft wirklich ungestört ist.

Auch Kratzbäume können wegen eines falschen Standortes abgelehnt werden. Katzen mögen es meist nicht, in dunklen Fluren ohne Licht zu liegen. Vielmehr ist ein Platz am Fenster, von wo aus sie die Vögel und die Welt draußen beobachten kann, ein gern genommener Kratzbaumplatz.

Eine Katze zeigt nie aus Böswilligkeit unerwünschtes Verhalten

Einer Katze sind Denkweisen wie: “Ich will meine Menschen ärgern.” oder “Ich mache das Jetzt, um es den Menschen mal richtig zu zeigen.” vollkommen fremd. In erster Linie möchte die Katze eines: Der Freund ihres Menschen sein und diesem auch imponieren. Zeigt eine Katze unerwünschtes Verhalten, kratzt sie die Möbel kaputt oder benutzt sie statt des Katzenklos lieber den Teppich oder die Badewanne, dann ist es in erster Linie ein Hilferuf. Im Leben dieser Katze stimmt etwas nicht, sonst würde sie das nicht machen!

Aufgabe des Besitzers muss es sein, genauestens zu überlegen, was sich im Leben der Katze geändert hat. Die Ursachen können vielschichtig sein, in jedem Fall lohnt das Nachdenken. Oftmals ist es detektivische Meisterleistung, manchmal aber auch ein medizinisches Problem. Erziehung einer Katze heißt nicht immer sofort zu agieren, sondern mituntern musst du lange nachdenken, um richtig zu handeln. Denn hast den Grund für das unerwünschte Katzenverhalten gefunden, kannst du in den allermeisten Fällen Abhilfe schaffen.

Häufige Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten

  • Ein Umzug liegt hinter der Katze.
  • Ein Baby wurde geboren, die Katze ist eifersüchtig.
  • Die Katze war krank, hatte Schmerzen und hat mit bestimmten Orten bestimmte negative Erfahrungen gemacht.
  • Die Katze wird allgemein vernachlässigt und hat zu wenig.
  • Der Katze wurde etwas verboten, was sie bisher immer durfte, z. B. das nächtliche Kuscheln im Bett des Frauchens.Beschäftigung.
  • Die Katze trauert um ihren verstorbenen Katzenkumpel.
  • Auch der Verlust einer menschlichen Bezugsperson durch Trennung oder Tod kann Auslöser sein.

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass du im Handel verschiedene, wirklich gute Literatur zu dem Thema erwerben kannst.

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