Parasiten

Parasiten bei der Katze

Auch um deine nur in der Wohnung gehaltenen Katzen werden Parasiten nicht immer einen Bogen machen. Das hat weniger was mit mangelnder Hygiene zu (wenngleich schlechte Hygiene die lästigen Mini-Lebewesen natürlich fördert). Auch über Schuhe, Hunde und ähnliches kann ein Parasit mit eingeschleppt werden.

Du solltest Parasiten auf jeden Fall ernst nehmen. Nicht immer sind sie nur harmlose, etwas nervige Mitbewohner deiner Katze. Sie können in eigenen Fällen schwere Erkrankungen auszulösen, die mitunter tödlich enden können.


Würmer als Parasiten

Du glaubst, deine Wohnungskatze kann niemals Würmer haben? Weil du ihr nichts anmerkst und deine Miez nur Industriefutter bekommt? Leider ist dies nicht so. Sicher kommen Würmer weitaus seltener vor als bei freilaufenden Katzen, aber auch ein Stubentiger kann befallen werden. Mögliche Überträger von Würmer können sein:

  • frisches Fleisch
  • Straßenschuhe
  • andere freilaufende Haustiere
  • Fliegen und Spinnen, die deine Katze frisst

Gerade Parasiten in Form von Würmern können auch ein Problem für uns Menschen darstellen. Denn durch das ständige Putzen verteilt deine Katze die Wurmeier kräftig in ihrem Fell und damit auf andere Mitbewohner deiner Familie, sei es Tier oder Mensch.

Eine ganze Reihe verschiedener Würmer können deine Katzen als im Darm lebende Parasiten befallen.


Spulwürmer

Spulwürmer werden ca 20 cm lang und sind in 3 bis 35 % aller erwachsenen Katzen zu finden, bei Jungkatzen unter 6 Monaten kommen diese noch häufiger vor. Sie sind damit der am häufigsten anzutreffende Darmparasit der Katze.

Spulwürmer gelangen in Form von Wurmeiern in den Körper deiner Katze. Auch eine Übertragung auf ungeborene Babys ist im Mutterleib der Katze durch die Plazenta möglich.

Die Katze leidet unter Durchfall und Erbrechen, schlimmstenfalls ist auch ein Darmverschluss möglich. Das Fell der Katze wirkt glanzlos, fettig und stumpf.

Spulwürmer können auf Menschen übertragen werden. Besonders Kinder stecken sich leicht an. Die Symptome sind recht unterschiedlich. Von keinen Symptomen bis hin zu Bauchschmerzen, Erbrechen, Fieber, Husten und Atembeschwerden sind die Beschwerden vielschichtig. Er Wurm kann im Körper auch wandern und somit mehrere Organe angreifen.


Hakenwürmer

Hakenwürmer sind nicht ganz so häufig bei der Katze anzutreffen wie Spulwürmer. Ein Hakenwurm ist ca 1,5 cm lang.

Hakenwürmer gelangen entweder über die Aufnahme von Wurmeiern in den Körper einer Katze. Sie können aber auch durch die Haut sich in den Körper hineinbohren.

Eine Katze mit Hakenwurmbefall leidet an Durchfall und Blutarmut, ihre Schleimhäute wirken blass. In Folge des Befalles mit diesem Parasiten magert die Katze deutlich ab. Das Fell der Katze wirkt glanzlos, fettig und stumpf.

Eine Übertragung auf den Menschen kommt sehr selten vor.


Bandwürmer

Es gibt verschiedene Bandwürmer.

Am häufigsten bei Tieren anzutreffen ist der sogenannte Gurkenkernbandwurm. Dieser Bandwurm verbreitet sich über verschluckte Flöhe. Eine Übertragung dieses Bandwurmes auf den Menschen ist möglich, aber eher selten.

Ein anderer Bandwurm ist der Fuchsbandwurm. Diese Parasiten nehmen unsere Katzen über sogenannte Zwischenwirte auf, die sie fressen. Das sind meist kleine Nagetiere. Der Fuchsbandwurm ist auf den Menschen übertragbar und sehr gefährlich. Er kann zu massiven Organschäden beim Menschen und sogar zum Tod führen.

Der Katzenbandwurm ist ein weitere Vertreter dieser Darmparasiten. Er wird ca 60 cm lang. Genau wie der Fuchbandwurm gelangt der Katzenbandwurm über Zwischenwirte in die Katze. Eine Übertragung auf den Menschen ist selten.

Alle Bandwurmarten erzeugen meist nur geringe Symptome bei der Katze. Am ehesten fällt auf, dass die Katze einen Juckreiz am After verspürt und durch ständiges „Schlittenfahren“ diesen Juckreiz stillen möchte.


Lungenwürmer

Lungenwürmer kommen in ca 15 % aller Katzen vor, wobei Freigänger weitaus häufiger betroffen sind als reine Wohnungskatzen. Das liegt an dem Übertragungsweg dieses Darmparasiten. Der Zwischenwirt eines Lungenwurmes ist die Schnecke. Dies wird durch den Transportwirt zu dem entgültigen Ziel – der Katze transportiert. Transportwirte sind Vögel und Mäuse. Jagdt eine Katze diese infizierten Tiere und frisst sie, wird sie vom Lungenwurm befallen.

Eine mit dem Lungenwurm befallene Katze bekommt Probleme bei der Atmung. Der Wurm verstopft die Atemwege und die Lunge wird nachhaltig geschädigt.

Eine Übertragung von Lungenwürmer der Katze auf den Menschen ist eher nicht zu erwarten.


Blasenwürmer

Blasenwürmer kommen verhältnismäßig selten vor. Sie sind sehr klein und erreichen eine Größe von maximal 60 Millimetern. Blasenwürmer befallen die Harnblase bei der Katze.

Blasenwürmereier werden über den Urin der Katze ausgeschieden und gelangen somit über den Übertragungsweg Katzenklo in eine andere Katze. Als Zwischenwirt dient der Bandwurm. Wird dieser von der Katze gefressen, wird sie auch infiziert.

Die Symptome sind gering, sie ähneln der einer Blasenentzündung.


Herzwürmer

Herzwürmer fand man bisher vor allem im Mittelmeerraum. Grund dafür ist die Übertragung durch Stechmücken. Die asiatische Tigermücke ist ein Trager des Herzwurmes, sie wurde bereit in Baden-Württemberg und Thüringen gefunden. Somit ist die Zeit, wo Herzwürmer in deutschen Breitengraden nicht angetroffen wurden, Geschichte.

Herzwürmer verursachen die sogenannte Herzwurmkrankheit. Diese Erkrankung ist nur schwer zu behandeln und verläuft meist tödlich.

Menschen wurden bisher selten von diesem Wurm befallen.


Medikamente gegen Würmer

Über geeignete Wurmmittel berät dich dein Tierarzt. Es gibt auf dem Markt verschiedenen Präparate, als Paste, Tropfen, ins Fell zu träufelnde Flüssigkeiten und Tablette.

In unserer Cattery verwenden wir das Breitbandentwurmungsmittel Milbactor vonCeva. Das ist eine kleine Tablette, die schmackhaft ist und oft von den Katzen freiwillig genommen wird. Sie ist sehr gut verträglich. Probleme mit diesem Präparat hatten wir noch nie. Allerdings dürfen nur Katzen behandelt werden, die gesund sind und keine anderen Infekte haben.

Wenn ihr ein Baby von uns bekommt, erhaltet ihr in jedem Fall eine genaue Empfehlung für die Wurmbehandlung. Unsere Kitten sind zur Abgabe zweimal entwurmt.

Wer nicht prophylaktisch entwurmen mag, lässt ein Kotprofil anlegen und entwurmt nur bei Bedarf. Dabei aber unbedingt beachten: Nicht mit jedem Stuhlgang werden Wumreier oder Wurmteile ausgeschieden. Deshalb das Kotprofil unbedingt vom Sammelkot anfertigen lassen. Auch gilt zu beachten: Und nicht jeder Wurm ist über den Kot nachweisbar. Herzwürmer, Blasenwürmer und Lungenwürmer werden durch ein Kotprofil nicht erfasst.


Giardien – einzellige Parasiten

Die Parasiten namens Giardien befinden sich im Dünndarm einer Katze. Vor allem bei Babys und jungen Katzen verursachen sie massive Beschwerden. Erwachsene Katzen sind häufig Träger von Giardien, haben aber keinerlei Symptome. Diese Parasiten äußern sich in Durchfall, der auffallend süß-sauer riecht und sehr hell und gelblich aussieht. Ansonsten zeigen sich die Kätzchen relativ gesund und munter, fressen normal, nehmen aber nicht mehr zu. Bei starkem bzw anhaltenden Befall aber sind die Kätzchen richtig krank und werden das Fressen einstellen.

Giardien können nur durch Kotproben nachgewiesen werden, die mindestens über einen Zeitraum von 3 Tagen gesammelt werden müssen. Ein Tier, welches keine Symptome hat, wird keine Giardien ausscheiden.

Die Ansteckung erfolgt über den Kot durch sogenannte Schmierinfektion. Auch Menschen können sich infizieren. Herkömmliche Wurmmittel gegen Spul- und Bandwürmer helfen hier nicht, da Giardien einzellige Parasiten sind. Auch Diäten bringen bei der Bekämpfung nichts. Es müssen spezielle Medikamente gegeben werden, die beim Tierarzt erhältlich sind. Derzeit auf dem Markt üblich ist entweder Panacur, ein spezielles Wurmmittel oder Metrobactin, ein Antibiotikum. Greifen diese Medikamente nicht, dann kann der Tierarzt auf ein Medikament aus der Taubenzucht zurückgreifen, namens Spartrix. Auch Spartrix ist ein Antibiotikum.

Die Behandlung der Giardiose ist häufig nicht von Erfolg gekrönt und muss mitunter wiederholt werden, bis die Katze diese Plagegeister wirklich los ist. Nach der Behandlung einer Giardieninfektion empfiehlt sich eine Darmaufbaukur. Denn diese Parasiten befallen die Darmschleimhaut und beschädigen diese so massiv, dass eine normale Verdauung ohne Darmkur danach nicht gegeben ist.

Giardien ernähren sich vornehmlich von Kohlehydraten. Deshalb ist es sinnvoll, deine Katze möglichst getreide- und zuckerfrei zu ernähren, damit diese Parasiten erst gar keine Grundlage haben, es sich „in deiner Katze gemütlich zu machen“.

Flöhe

Flöhe gehören zur Klasse der Insekten. Sie sind lästige kleine “Springer”, die – wenn einmal vorhanden – eine Menge Arbeit mit sich bringen. Es genügt nicht, das befallene Tier mit Flohmittel zu behandeln. Alle Tiere des Haushaltes müssen mit behandelt werden sowie alles, womit die Katze Kontakt hat: Kratzbaum, Schlafkörbchen, Couch, Bett, Teppich etc. Alles ist entweder mit 90 ° C zu waschen oder aber mit handelsüblichen Flohspray zu behandeln. Und das nicht nur einmal, meist muss die Prozedur mindestens ein zweites, wenn nicht sogar ein drittes Mal wiederholt werden, um alle Floheier abzutöten.

Flöhe zeigen sich durch ständiges Kratzen und Jucken der Katze, oder man findet beim Bürsten Flohkot in der Bürste. Flohkot sind schwarze Krümel, die sich in Verbindung mit Wasser rot färben.

Der Übertragungsweg der Flöhe ist vielschichtig. Natürlich ist der bekannteste Übertragungsweg von Tier zu Tier, aber auch über unsere Schuhe und Kleidung können Flöhe übertragen werden. Auch wenn die Tiere gesicherten Auslauf z. B. auf einem Balkon haben, können Flöhe ungebetene Gäste werden, denn diese Tiere springen erstaunlich hoch!

Nach jedem Flohbefall muss die Katze entwurmt werden. Denn Flöhe sind Überträger Nummer 1 für den Bandwurm.

Zecken

Auch Zecken kommen bei Wohnungskatzen vor – wenn auch sehr selten. Auch hier gilt als Übertragungsweg: andere freilaufende Haustiere und wir Menschen. Zecken können sich nach einem Spaziergang einfach in unserer Kleidung befinden und gelangen so über die Couch direkt auf unsere Wohnungskatzen. Jede Zecke, die wir von draußen mit in die Wohnung bringen, kann sich an unserer Katze festsetzen.

Wenn sie selbst keine Erfahrung beim Entfernen von Zecken haben, können Sie auch Ihren Tierarzt aufsuchen. Beträufeln Sie niemals die fest gebissene Zecke mit Öl. Sie würde dann ein Gift mit ihrem Speichel absondern, weil sie in Panik gerät, und damit die gefährlichen Borrelien erst recht übertragen. Auch ein Drehen, egal in welche Richtung, ist nicht angebracht. Die Zecke mit einer Pinzette direkt am Kopf fassen und gerade herausziehen. Eine 2. Person, die in dieser Zeit die Katze streichelt und ablenkt, ist hilfreich.

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